Schattenwurf – die Grenzen
• 30h/Jahr theoretisch: Worst-Case-Berechnung – als würde die Sonne jeden Tag scheinen und das Windrad immer laufen
• 8h/Jahr tatsächlich: Realistische Grenze unter echten Wetterbedingungen (Wolken, Windstille, etc.)
Die Plakate an den Ortseingängen haben Fragen aufgeworfen. Also habe ich recherchiert – und möchte teilen, was ich herausgefunden habe.
Zu den FaktenIch wohne selbst in Nottuln. Wie viele hier habe ich die Plakate gesehen: „Soll so unser Nottuln aussehen? Nein, Danke!"
Die Bilder wirken bedrohlich. Aber stimmt das auch? Ich wollte es genau wissen und habe angefangen zu recherchieren. Dabei ist mir aufgefallen: Wichtige Informationen fehlen in der aktuellen Debatte.
Diese Website sammelt, was ich herausgefunden habe. Keine Werbung für Windkraft, keine Kampagne dagegen – nur die Fakten, die ich für eine ehrliche Diskussion in unserer Gemeinde vermisse.
Ich wohne in Nottuln, aber ohne direkte Sicht auf die geplanten Standorte. Ich bin also nicht unmittelbar betroffen. Was ich aber regelmäßig mache: Mit meinem Sohn über die Felder radeln. Die bestehenden Windräder dort stören uns nicht.
Vier Themen, bei denen ich Kontext vermisst habe – mit Zahlen und Quellen.
In einer fairen Debatte sollten alle Beteiligten offenlegen, aus welcher Perspektive sie sprechen. Hier ein Überblick:
Betreiber wohnt in der Falkenstraße (Dorfrand), ca. 300m von geplanten Anlagen. Direkt betroffen – aber diese Info fehlt auf der Seite.
Ich wohne in Nottuln, aber nicht direkt betroffen (keine Sichtachse zu geplanten Standorten). Meine Motivation: fehlende Fakten in der Debatte.
Häufige Bedenken – wissenschaftlich eingeordnet.
Studien zeigen: Menschen entwickeln Symptome durch die Erwartung von Schaden – nicht durch tatsächlichen Infraschall.
Woolcock Institute (2023): „Wir konnten eindeutig nachweisen, dass der von Windturbinen erzeugte Infraschall keine Schwindelgefühle oder Übelkeit hervorruft, keine Auswirkungen auf die Gesundheit des Herzens oder der Psyche hat und auch den Schlaf nicht beeinträchtigt."
Jährliche Vogeltode in Deutschland nach Ursache:
Windkraft verursacht <0,1% der Vogeltode. Für einzelne Arten (z.B. Rotmilan) bleibt es dennoch ein Faktor.
Die roten Warnlichter an Windrädern waren ein häufiger Kritikpunkt. Das ist jetzt Vergangenheit:
So funktioniert's: Die Lichter blinken nur noch, wenn sich ein Flugzeug nähert (Umkreis 4km, unter 600m Höhe). Ansonsten bleiben sie aus.
Ergebnis: Bis zu 98% weniger Lichtverschmutzung.
Tonnen CO₂ eingespart pro Windrad pro Jahr
Monate bis zur energetischen Amortisation
Tonnen CO₂ durch Wind vermieden (2024)
Ehrlichkeit bedeutet auch, die Grenzen der eigenen Argumente anzuerkennen.
Das ist Fakt, und ob man das schön oder störend findet, ist subjektiv. Ich behaupte nicht, dass Windräder unsichtbar sind oder die Landschaft "verbessern". Das muss jeder für sich entscheiden.
RWI-Studie: Bis zu 7% Wertverlust innerhalb von 1km, abnehmend mit Entfernung – ab 8-9km kein Effekt mehr. Interessant: Bei Anlagen nach 2017 wurde kein signifikanter Effekt mehr gemessen (Gewöhnungseffekt). Die Sorge ist berechtigt, aber die Datenlage komplex. → RWI-Studie
Wer seit Jahrzehnten aufs freie Feld schaut und plötzlich Windräder sieht, empfindet das möglicherweise als Verlust. Das ist kein "Unsinn" – das ist menschlich. Ich kritisiere nicht die Sorgen, sondern fehlende Transparenz und übertriebene Behauptungen.
Ich bin nicht "neutral" – ich halte Windkraft für einen wichtigen Teil der Energiewende. Aber ich versuche, nur Fakten zu präsentieren, die ich belegen kann. Wenn ich etwas falsch dargestellt habe, korrigiere ich es gerne.
Baulärm während der Errichtung, hörbarer Schall (nicht nur Infraschall), Auswirkungen auf bestimmte Tierarten – das sind Themen, zu denen es berechtigte Fragen gibt. Diese Seite deckt nicht alles ab.
Keine Propaganda für Windkraft – sondern eine Gegenstimme zu übertriebenen Behauptungen. Wenn jemand sagt "Windräder machen krank" oder "Der Schattenwurf ist unerträglich", dann möchte ich zeigen, was die Wissenschaft dazu sagt. Nicht mehr, nicht weniger.
Diese unabhängigen Quellen haben mir bei meiner Recherche geholfen.
Bundesverband WindEnergie: Grafiken zu Fakten, Kosten und Umwelt – frei nutzbar mit Quellenangabe.
wind-energie.deBayerischer Energieatlas: Neutrale 3D-Ansicht inkl. Schattenwurf-Simulation – funktioniert deutschlandweit.
energieatlas.bayern.deOffizielle Projektseite zum Windpark Nottuln-Stockum mit Karte, Zeitplan und Bürgerbeteiligung.
stadtwerke-muenster.deDer Genehmigungsantrag wird voraussichtlich 2026 eingereicht. Bis dahin gibt es Möglichkeiten, sich zu informieren und einzubringen.
Tipp: Die Gemeinde plant 2026 weitere Infoveranstaltungen. Termine werden auf nottuln.de veröffentlicht.